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Der Mann, der Kohle liebt
Lars Schernikau handelt Kohle. Damit macht er Geschäfte, tut aber auch Gutes, wie er meint – er versucht zu beweisen, dass der Energieträger besser sei als sein Ruf, und unentbehrlich für Wohlstand.

An einem kalten Mittwochmorgen im Januar kam Lars Schernikau der Kohle ganz nahe. Und zwar auf einer Tour im allradgetriebenen Auto durch den Tagebau Welzow-Süd. Dort in der Niederlausitz, zwischen Berlin und Dresden, wird Braunkohle abgebaut. Rund 16 Millionen Tonnen jährlich. Schernikau, ein Deutscher mit Wohnsitzen am Zürichsee und in Singapur, kennt sich aus mit Kohle, er handelt den Brennstoff von Beruf. Doch die Kohle, mit der er zu tun hat, besteht aus Bytes. Und ist weit weg von seinen Schreibtischen sowie Bildschirmen in der Schweiz beziehungsweise in Berlin, wo die mehrheitlich seiner Familie gehörende HMS Bergbau AG ihren Sitz hat, das Unternehmen verschiebt vor allem Steinkohle aus Asien, Afrika und Amerika in die ganze Welt.
Was der 50-Jährige auch noch ist: ein Anwalt der Kohle, ein Fürsprecher der weniger glanzvollen Cousine des Erdöls. Und das stellt nun wirklich kein leichtes Mandat dar – immerhin sei Kohle die «umweltschädlichste aller fossilen Energiequellen», steht etwa in einem aktuellen Artikel von Public Eye, einer schweizerischen nichtstaatlichen Organisation (ehemals Erklärung von Bern). Er selbst beschreibt sich als «Energieökonom und Autor», neben Rohstoffhändler, natürlich. Und was genau hat er herausgefunden und verbreitet es nun, das den Ruf der Kohle grüner waschen soll? Zahlende Abonnentinnen und Abonnenten von MvH erfahren es – wählen Sie auf https://markvanhuisseling.substack.com/subscribe, wieviel Ihnen meine Arbeit wert ist (schon ab 6 CHF im Monat). Sie erhalten Zugriff auf alle Kolumnen und Artikel sowie das Archiv. Danke.