Der tote Banquier im Latexanzug und seine Mörderin – 2. Akt
Als einer der reichsten Männer Europas vor fast zwanzig Jahren in Genf unter bizarren Umständen getötet wurde, ging die Geschichte um die Welt. Wenig bekannt ist, was mit der Täterin seither geschah.
Ein aussergewöhnliches Leben fand ein aussergewöhnliches Ende. Das war untertrieben – Edouard Stern wurde ermordet durch vier Schüsse, einen ins Gesicht, zwei in den Bauch und schliesslich einen in die Schläfe. «Hingerichtet», stand in einer Zeitung, «War es die Russen-Mafia?», wurde im Blick gemutmasst. Zuvor war jede Namensnennung des 50-Jährigen mit der Bezeichnung «einer der reichsten Männer Europas» ergänzt worden. Oft wurde zudem auf seine Körperlänge (1,97 Meter), sein gutes Aussehen und nicht zuletzt sein weniger angenehmes Auftreten Bezug genommen, «Finanzhai» oder «arroganter Kerl» waren dabei noch wohlmeinendere Einschätzungen. Doch kurze Zeit nachdem der leblose Körper in der Genfer Attika-Wohnung tot aufgefunden worden war, kam eine Beschreibung dazu, die man nicht mehr vergisst: «Die Leiche im Latexanzug.» Denn einen solchen hatte der Franzose getragen am letzten Abend seines Lebens. «Ein mysteriöser Mord, der zuerst nach politischem oder wirtschaftlichem Intrigenspiel aussah, war damit jäh ins Schlüpfrige abgerutscht», stand in Vanity Fair, einer Zeitschrift, deren Mitarbeiter tief schürfte und lang über den Fall schrieb.
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