Löwe im Winter

Die «Lion Diet», ein Speisezettel, der nur Fleisch von Wiederkäuern plus Salz zulässt, ist angesagt. Das hat nicht bloss mit dem Ansatz zu tun, sondern auch mit der Frau, die diesen verbreitet.

«Herr Leu, ich säg ders jetzt diräkt I Du bisch dä König – weisch äs au I Du bisch gerisse und au schlau I Äs bringt di nüt us diner Ruäh I Und z Frässe häsch au me als gnuä.» De Leu, Löwenlied, Schlieremer Chind (Illustration: Klaus Kremmerz).

Bei der Löwenernährung handelt es sich um eine Ausschlussdiät (elimination diet), schreibt Mikhaila Peterson. Und sie sei empfehlenswert für Menschen mit kran­kem Magen und/oder Nervensystem. Ursachen dafür sieht die Autorin entweder in der in entwickelten Ländern üblichen falschen Ernährung, gepaart mit der Einnahme von Medikamenten, besonders Psychopharmaka. Alternativ in einem herrschenden Ungleichge­wicht der Darmflora (dysbiotic microbiome), unter dem man leiden könne, falls man mittels Kaiser­schnitt zur Welt gekommen ist beziehungsweise Antibiotika einnimmt respektive eingenommen hat. Während die ersten beiden Ferndiagnosen (kranker Magen und kranke Nerven durch zu viel Zucker, Fett, Tabletten, also zu viel Zivilisa­tion eigentlich) denkbarerweise zutreffen, fussen die beiden letztgenannten möglichen Gründe eher auf einer, sagen wir, eigenen Sicht der Welt und ihrer Probleme. Deren Lösung, nebenbei erwähnt, das Gebiet des gescheiten Vaters ist.

Die ganze Geschichte vom Schaden, den Ernährungsberaterin Mikhaila und ihr Vater Jordan Peterson, der Psychologe und Ratgeber-Bücherschreiber-Star, anrichten – auch bei sich selbst –, lesen zahlende Abonnentinnen und Abonnenten von MvH – wählen Sie auf https://markvanhuisseling.substack.com/subscribe, wieviel Ihnen meine Arbeit wert ist (schon ab 6 CHF im Monat). Sie erhalten Zugriff auf alle Kolumnen und Artikel sowie das Archiv. Danke.