Mein Bekannter in Haft
Hat er einfach Pech gehabt (und die falsche Frau)? Oder sind heute erfolgreiche 62-jährige Männer vor dem Gesetz etwas weniger gleich?
«Mann wegen Ehestreit zwei Jahre im Gefängnis – fast unschuldig.» Die Tages-Anzeiger-Überschrift fiel mir ins Auge. Man ist schliesslich auch ein Mann, verheiratet zudem, und «fast unschuldig» könnte ebenfalls zutreffen, es gibt so viele Möglichkeiten, sich irgendetwas zuschulden kommen zu lassen. Ich las weiter, erwartete die Worte «in Amerika» oder vielleicht «in Belgien» beziehungsweise, falls tatsächlich in der Schweiz passiert, «mit Migrationshintergrund» wenigstens, verzeihen Sie. Stattdessen: «Die Hauptrolle in diesem Krimi besetzt ein Ehepaar aus dem Tösstal, das an der Zürcher Goldküste erfolgreich ein Geschäft im Luxussegment geführt hat.» Jetzt hatte der Artikel meine volle Aufmerksamkeit. Nicht bloss, weil er close to homespielt, sondern weil er eine Antwort lieferte auf meine Frage, wo ein Bekannter die längste Zeit geblieben war – ich kannte den Mann, um den es sich wahrscheinlich handelte, beziehungsweise das Geschäft, ich war Kunde.
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