Mein Spätwerk
Ihr Kolumnist ist keiner, der findet, früher sei alles besser gewesen. Manches aber schon, etwa die Bedingungen in der Arbeitswelt. Wie der Vergleich eines Sonderkorrespondenten-Einsatzes zeigt.
Zum ersten Mal geschäftlich fuhr ich 1994 ans Montreux Jazz Festival. Und zwar als Blick-Reporter (nicht Rezensent). Damals war ich ein Berufseinsteiger, galt aber bereits als «Jazz- Kenner» auf der Redaktion (weil ich in einer Konferenz gewusst hatte, wer Don Cherry war, als Einziger). Der Montreux-Auftrag, den mir der Chef erteilte, war einfach und klar: «Wir wollen nichts über Kunst, sondern knackige Storys, wenn zum Beispiel Elton von der Bühne fällt oder die Bratwurstpreise an der Promenade aufgeschlagen haben.» Donald Eugene Cherry, nebenbei, war der Trompeter für den linken Kanal auf dem Album «Free Jazz» von Ornette Coleman und der Stiefvater von Neneh Cherry, die ich talentiert fand (sowie hot).
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