Meine Säuberung
Gewinnen Schweizer Verlage etwas, wenn sie sogenannte toxisch männliche oder zumindest möglicherweise übergriffige Chefredaktoren rauswerfen? Nein, es geht um wokeness. Und Bedeutungsverlust.
Mit üblicher Verspätung ist die Welle aus Amerika via Grossbritannien, Frankreich und Deutschland auch über die Schweiz geschwappt. #MeToo, besonders #MediaToo, sorgt nun in Zürich ebenfalls dafür, dass sogenannte toxisch männliche oder zumindest möglicherweise übergriffige Chefs ihre Stellen verlieren. Es wird nicht bloss gehandelt, sondern auch darüber berichtet, im grossen Stil. Jüngst wurden wenigstens drei Fälle bekannt – die angeblichen Taten liegen zum Teil lange Jahre zurück –, so dass unter der üblichen journalistischen Unsorgfaltspflicht von einem «Trend» geschrieben werden darf (Sie erinnern sich: Zwei Vorkommnisse wären «immer mehr», ein Fall wäre «vermutlich kein Einzelfall»).
Exhibit 1. Der ehemalige Chefredaktor des Magazins des Tages-Anzeigers, Finn Canonica, 57; er verlor seinen Posten vergangenes Jahr … Wer sonst noch und, vor allem, weshalb – zahlende Abonnentin/zahlende Abonnenten von MvH lesen es – wählen Sie auf https://markvanhuisseling.substack.com/subscribe, wieviel Ihnen meine Arbeit wert ist (schon ab 6 CHF im Monat). Sie erhalten Zugriff auf alle Kolumnen und Artikel sowie das Archiv. Danke.